
Erster Neutraublinger Mobilitätstag

Das Heimatmobil tourt vom 12. bis 19. Juli durch den Landkreis Regensburg
Dave Stewart und Annie Lennox waren als Eurythmics ab 1980 eines der weltweit bekanntesten Pop/Rock-Duos bis zur Auflösung im Jahr 2000. Jetzt bringt der Gitarrist und Songwriter mit Vanessa Amorosi als neuer Sängerin die Eurythmics-Songs wieder live auf die Bühnen zurück, am 2. August treten sie auch im Regensburger Audimax auf.

Hallo Mister David „Dave“ Stewart, schön, Sie auf Ihrer Tournee 2025 in Bayern zu hören! Können Sie sich an Ihr erstes Konzert mit Annie in Deutschland erinnern?
Das erste Mal, als wir mit Annie in Deutschland gespielt haben, war im Basement, einem Veranstaltungsort in Köln, und es waren wahrscheinlich Leute da, die noch aus der Zeit stammen, als wir ein Album mit (Produzent) Conny Plank gemacht haben, Freunde von uns, die wir in Connys Studio kennen gelernt haben.
Man kann es kaum glauben, 25 Jahre nach dem Ende der Eurythmics ist die Präsenz und Frische eurer Songs viel mehr als nur eine Erinnerung in den Köpfen eurer Fans auf der ganzen Welt. Was denkst du, ist der Grund für dieses Phänomen?
Ja, alle Songs aus den 80er Jahren werden immer noch überall gespielt, und ich denke, der Grund dafür, dass sie so frisch sind, war, dass ich diese Platten produzierte und tatsächlich sicherstellte, dass es keine Regeln gab und dass wir auf jede Art und Weise experimentieren konnten, die wir wollten. Wir mussten uns nicht halten an `Oh, wir haben eine Band und wir haben einen Sound, und jede Platte muss genau so klingen.` So war jede Platte fast wie eine neue Band, ein neues Duo.
Für die meisten Pop- oder Rockstars ist der Tour-Stress einer der Hauptgründe, die Karriere zu beenden. Was hat euch dazu bewogen, die Tour-Maschine wieder anzuschmeißen?
Nun ja, Annie hat schon vor Jahren aufgehört zu touren, weil sie den ganzen Stress, das Herumziehen, das Reisen, das Auftreten, das Singen für zwei Stunden jede Nacht, viel stressiger fand als ich. Ich habe die ganze Zeit hier und da auf Tourneen gespielt, und ich liebe es immer noch.
Vanessa Amorosi, Ihr neues Pendant auf der Bühne, war noch nicht geboren, als Eurythmics das erste Mal die Billboards erklommen. Wie habt ihr zueinander gefunden?
Ich kenne Vanessa jetzt schon eine ganze Weile. Ich glaube, ich habe sie 2013 oder 2014 zum ersten Mal getroffen. Sie war gerade nach Amerika gezogen, und jemand muss ihr gegenüber erwähnt haben „oh, du solltest Dave Stewart im Studio am Hollywood Boulevard besuchen. Sie kam dorthin, und wir haben uns auf Anhieb wirklich gut verstanden. Wir waren zunächst lange befreundet, und als ich sie dann zum ersten Mal singen hörte, während ich Akustikgitarre spielte, fiel mir die Kinnlade runter. Wissen Sie, es war eine erstaunlich klingende Stimme, und dann stand sie mit mir einmal im Troubadour auf der Bühne, nur so zum Spaß. Von da an haben wir angefangen, etwas zusammen zu machen. Das ist also eine Beziehung, die schon seit Ewigkeiten besteht.
Amorosis Styling, das Outfit und ihr Typ ist das Gegenteil von Annie, aber das Seltsame ist: wenn man ihre kraftvolle Stimme hört, passt sie perfekt zu den Songs.
Wir dachten nie `oh, lasst uns eine Frontsängerin haben und sie aussehen lassen wie Annie` Das wäre ja lächerlich. Es war einfach jemand, der die Songs tatsächlich interpretieren konnte, der emotional genug war und auch kraftvoll genug und eine großartige Sängerin, um sie alle lebendig werden zu lassen.
Wie oft habt ihr bis jetzt zusammen auf der Bühne gespielt, und war die deutsche Helene Fischer Show 2023 euer erster gemeinsamer Live-Auftritt?
Vanessa und ich haben vielleicht 70 oder 80 Mal auf der Bühne gespielt, 60 Shows im letzten Jahr, in den USA und Europa, 30 oder so im Jahr davor, mit Dave Stewart von den Eurythmics, und dann habe ich mit ihr in anderen Variationen auf der Bühne gespielt. Und wir spielten in Deutschland, machten zwei Tourneen, bevor wir die Helene Fisher Show machten – das war eigentlich am Ende einer Tour.
Letztes Jahr bei eurem Konzert in Hamburg waren alle anderen Musiker um euch herum hübsche junge Damen. Ein Zeichen der jung gebliebenen `”Eurythmic soul`?
Ja, das sehr richtig, ich habe eine sehr jung gebliebenes Herz. Aber es waren auch nicht nur hübsche Damen – sie waren erstaunliche Virtuosinnen, und da Eurythmics ein Duo war, also Mann/Frau, wollte ich viel weibliche Energie und Präsenz um mich herum haben, damit es auch wirklich so rüberkommt. Ihr wisst schon, Yin und Yang, männlich und weiblich, so ein Gefühl, wenn man im Publikum sitzt. Und das hat definitiv funktioniert, denn jedes Mal, wenn wir live gespielt haben, ist das Publikum ausgeflippt.
Gibt es einen Song, den du besonders gerne live spielst?
Die Songs, die ich live am liebsten spiele, ändern sich ständig, weil Annie und ich so viele geschrieben haben. So haben wir vor kurzem angefangen, ein paar Neue hinzuzufügen wie I Want It All oder Power to the Meek, und plötzlich machen die richtig Spaß, gehen tiefer rein. Aber ich glaube, wir alle lieben es, Here Comes the Rain Again oder Miracle of Love zu spielen. Sweet Dreams und (I love you like a) Ball and Chain. Oder Would I Lie To You?, Sisters Are Doin It For Themselves… Grundsätzlich haben wir einfach viel Spaß auf der Bühne.