
Großer Andrang auf Neutraublings Stockbahnen

vhs Regensburger Land blickte auf erfolgreiches Jahr 2024 zurück
Die Bayerischen Landesausstellung „Ludwig I. – Bayerns größter König?“ läuft noch bis zum 9. November 2025 im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Am 5. Oktober findet dort und auf dem Donaumarkt auch ein Fest der Demokratie statt (https://www.hdbg.de/events/fest-der-demokratie-2025.html) Sogar bis 19. April 2026 läfut noch die Sonderausstellung „Sau sticht König“.

Kartlern waren in Bayern schon immer revolutionär. Deshalb sticht im bayerischen Blatt die Sau den König. Die Ausstellung zeigt die über 600-jährige Geschichte der bayerischen Spielkarten anhand seltener, historisch bedeutender Spielkarten und Kartenspiel-Objekte. Spielkarten mit Bildern bayerischer Sehenswürdigkeiten werben um 1900 für den Tourismus nach Bayern. Und machen kurz darauf Revolution: Im Mai 1918, ein halbes Jahr vor Kriegsende, werden Spielkarten herausgegeben, auf denen Kaiser Wilhelm II. als Eichel-König durch Prinz Leopold von Bayern ersetzt ist, der den Sonderfrieden mit Russland ausgehandelt hatte. Ihm traute man also eher zu, den Weltkrieg endgültig zu beenden, als dem Kaiser. Spielkarten stellen aber auch noch andere Rätsel. Wie etwa Papageno und Mozarts Zauberflöte auf Regensburger Karten kamen. Seien Sie gespannt!

Massenphänomen „Karteln“
In Bayern wird seit jeher gerne mit Karten gespielt. Am Ende des 19. Jahrhunderts haben Industrialisierung, Elektrifizierung und Bevölkerungswachstum zur Folge, dass mehr Menschen als je zuvor Karten spielen. Redewendungen wie „schlechte Karten haben“ oder ein „Ass im Ärmel“ finden in dieser Zeit Eingang in die Alltagssprache und belegen heute die Verbreitung und Beliebtheit des Spiels mit Karten.
Bayerisches Nationalspiel Schafkopf
Unter den traditionellen bayerischen Kartenspielen sind Watten und Schafkopf heute die beliebtesten Spiele. Andere Kartenspiele, die wie der Haferltarock um 1900 verbreitet waren, sind aus der Mode gekommen oder verschwunden. Verdrängt wurden sie vom Schafkopf, der nach dem Ersten Weltkrieg die bayerischen Kartenspieltische dominiert und in zahlreichen, regionalen Varianten gespielt wird. Und mit einer unterschiedlichen Zahl von Spielkarten: Während in Altbayern die „lange Karte“ mit 32 Karten gespielt wird, begnügt man sich in Franken mit der „kurzen Karte“ bzw. 24 Spielkarten. Bayern Solo Schafkopf?
Weitere Informationen: www.hdbg.de/spielkarten-aus-bayern
Wer nicht genug bekommt vom Thema Spielkarten und Karten, dem sei der Podcast „Ein Bayer und ein Halber – historische Zeitreisen mit Dr. Richard Loibl“ wärmstens empfohlen: www.pnp.de/podcasts/ein-bayer-und-ein-halber