Endlich geht`s wieder los! Zeigten Kultur und Großevents im April erste zarte Pflänzchen mit Bierfest, einzelnen Konzerten und Stadionbesuchen, scheint im Mai das Leben in weitgehend voller Pracht zurückzukehren. Schon nächste Woche läuft die Dult, das Zeltfestival in Lappersdorf steht in den Startlöchern, die Musikakademie startet bald mit Rentnerrock und die Schlossfestspiele werfen mit Weltstar-Niveau ihre Schatten voraus. Zwischendrin gibt es haufenweise tolle Live-Musik, Ausstellungen, Messen und vieles mehr. Neben dem Publikum freuen sich natürlich besonders die Künstler nach langer Durststrecke darauf, die Bühnen zu entern. NN sprach exemplarisch mit dem kürzlich hoch dekorierten Wolfgang Krebs vor seinem Auftritt am 31. Mai beim Zeltfestival:
Hallo Herr Krebs, fing ihre Karriere tatsächlich mit Stoiber an? Und wie lange dauert es, bis Sie einen Charakter perfekt imitieren können? Ja, mit Stoiber nahm alles seinen Anfang, bereits 1993 auf der Heimatbühne im Allgäu. Es dauert etwa drei Wochen, bis ich mit einer Parodie zufrieden bin.
Von 2010 bis 2013 stellten Sie dann auf dem Nockherberg Ministerpräsident Horst Seehofer dar. Ihre Lieblingspointe? Ich sag immer: Entweder konsequent, oder inkonsequent, aber nicht dieses dauernde hin und her.
Seit 2019 laufen Ihre Polit-Dialoge täglich auf Bayern 1 – wie kommt hierfür die Fülle an Ideen zustande? Glücklicherweise sind wir ein Team bei Bayern 1 nämlich Robert Urban und ich. Es kommen immer wieder auch Ideen von der Redaktion.
Markus Söder, Hubert Aiwanger oder Joachim Herrmann – welchen Politiker aus dem aktuellen Kabinett parodieren Sie am liebsten? Natürlich Markus Söder, denn er ist der Chef und überstrahlt alles 😉
Was brachte Sie mental durch die beiden Pandemiejahre und mit welchem Gefühl gehen Sie derzeit auf die Bühne? Der Zusammenhalt in meiner Familie war sehr groß, wir haben uns alle gegenseitig bestärkt. Aber jetzt geht’s wieder voll los, und ich freu` mich sakrisch drauf…
Und wie beeinflusst Sie das aktuelle Ukraine-Drama als Kabarettisten, weil es ja alles andere als zum Lachen ist? In meinem Programm spreche ich weder zu Corona noch zur Ukraine. Die Nachrichten sind voll davon. Bei mir kann man mal zwei Stunden einfach nur über alles lachen, und das ist gerade jetzt sehr wichtig, um seelisch stabil zu bleiben!
Vergelt‘s Gott! lautet ihr aktuelles Programm, dass sie beim Zelt-Festival spielen werden. Was bedeutet dieser Titel aus 2020 – wussten Sie wohl hellseherisch, dass Sie 2022 den Bayerischen Verdienstorden erhalten würden? (lacht) Das konnte ich damals noch nicht ahnen, aber ich fühle mich sehr geehrt. Gerade in solchen aufgewühlten Zeiten ist Humor der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhalten kann.