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Im laufenden Schuljahr nahmen 20 Schulen in der Oberpfalz am Wettbewerb „Strategien guter Suchtprävention in der Schule“ teil. Die Jury – bestehend aus VertreterInnen der Suchtprävention, der Schulbehörden und der Sieglinde-Nothacker-Stiftung – konnte insgesamt 14.000 Euro Preisgeld vergeben. Preise erhalten für die Region Regensburg das Goethe-Gymnasium, die Mittelschule Lappersdorf, die Staatliche Realschule Obertraubling und das Gymnasium Neutraubling.
Die ersten Plätze wurden jeweils mit 1.200 Euro, die zweiten mit 700 Euro und die dritten mit 400 Euro dotiert. Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht, denn die Beiträge zeichneten sich durch ein durchweg hohes Niveau aus. Unter allen Einsendern waren eine Grundschule, drei Mittelschulen, eine Förderschule, acht Realschulen, vier Gymnasien, eine Wirtschaftsschule und zwei Berufsschulen vertreten.
Die ausgezeichneten Schulen glänzten besonders mit folgenden Schwerpunkten:
- Langfristige Projekte mit dokumentierten Erfolgen, wie der Nichtraucherwettbewerb „Be smart don´t start“, der Methodenkoffer Cannabis Quo Vadis, das Alkoholpräventionsprogramm „LIMIT“, der „Klarsichtkoffer“ und regelmäßig durchgeführte Suchtpräventionstage.
- Gestaltung unterstützender Rahmenbedingungen, etwa durch günstige Preise für alkoholfreie Getränke oder durch die Entwicklung einer verbindlichen Schulvereinbarung „Suchtprävention“.
- Kooperative Veranstaltungen, die gemeinsam mit Fachstellen vor Ort organisiert wurden und sowohl Schüler als auch Eltern aktiv einbinden.
- Förderung der sogenannten „Life Skills“, also der Lebenskompetenzen, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sind. Diese Fähigkeiten stärken die psychische Widerstandskraft junger Menschen und wirken als Schutzfaktoren gegenüber riskantem Konsumverhalten. Kinder und Jugendliche, die über solche Kompetenzen verfügen, können Gruppendruck besser standhalten, erkennen persönliche Grenzen frühzeitig und gehen reflektierter mit herausfordernden Situationen um – insbesondere in der sensiblen Phase der Adoleszenz.
Wettbewerb mit starker Partnerschaft
Die Idee für den Wettbewerb entwickelte sich aus der Zusammenarbeit zwischen Präventionsfachleuten des beim Gesundheitsamt für die Stadt und Landkreis Regensburg angesiedelten Suchtarbeitskreis Oberpfalz und der Sieglinde-Nothacker-Stiftung.
TIPP: Was gute Suchtprävention ausmacht
Erfolgreiche Prävention lebt nicht von spektakulären Einzelaktionen oder abschreckenden Schockbildern, sondern von regelmäßigen, positiven Impulsen im Alltag. Besonders wirksam sind vertrauensvolle Beziehungen, authentische Vorbilder und das Vermitteln von Kompetenzen, die Jugendliche in ihrer Lebenswelt stärken. Studien zeigen: Abschreckung funktioniert nicht nachhaltig. Schockierende Bilder von durch Teer geschädigten Lingen oder dramatische Szenarien erzeugen oft nur kurzfristige Betroffenheit, ohne bleibende Wirkung. Auch rein sachliche Aufklärung über Suchtmittel kann bei risikobereiten Jugendlichen sogar das Gegenteil bewirken. Wirksam sind fachlich evaluierte Programme, die auf den Aufbau von Lebenskompetenzen setzen – evidenzbasiert, nachhaltig und langfristig.
Zusatzinfo: Die zehn zentralen Lebenskompetenzen (WHO)
- Selbstwahrnehmung: die Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Bedürfnisse, des eigenen Charakters, der Stärken und Schwächen, Wünsche und Abneigungen
- Empathie: die Fähigkeit, sich in eine andere Person hinein zu versetzen und Mitgefühl und Verständnis zu entwickeln
- Kreatives Denken: kognitive Fähigkeit, über den direkten Erfahrungshorizont hinauszuschauen, die vorhandenen Alternativen und deren Konsequenzen abzuschätzen und Aktivitäten zu planen
- Kritisches Denken: die Fähigkeit, Informationen und Erfahrungen objektiv zu analysieren
- Entscheidungsfähigkeit: die Fähigkeit, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und konstruktive Entscheidungen zu treffen
- Problemlösefertigkeit: konstruktiver Umgang mit Problemen des Alltags
- Effektive Kommunikationsfertigkeit: sich sowohl verbal als auch nonverbal ausdrücken zu können und die eigenen Meinungen und Wünsche, Bedürfnisse und Ängste zu äußern
- Interpersonale Beziehungsfertigkeiten: die Fähigkeit, Beziehungen und Freundschaften zu schließen und aufrecht zu erhalten
- Gefühlsbewältigung: die eigenen Gefühle und die anderer wahrzunehmen, angemessener Umgang mit Emotionen
- Stressbewältigung: Ursachen von Stress im Alltag und dessen Auswirkungen erkennen, Strategien beherrschen, um das Stressniveau zu kontrollieren.
Weitere Informationen zu Suchtprävention und zu Fördermöglichkeiten gibt es unter www.suchtinfo-oberpfalz.de, www.sieglinde-nothacker-stiftung.de sowie am Gesundheitsamt Regensburg bei Frau Salbeck, Tel. 0941 4009-740, E-Mail:gesundheitsamt@landratsamt-regensburg.de.
Bild 2:

Realschule Obertraubling (v.l.): Theresa Scheuerer (Suchtarbeitskreis Landratsamt), Monika Höflinger (Lehrkraft), Helga Salbeck (Suchtarbeitskreis/Gesundheitsamt), Andreas Hoffmann (Schulleiter).
Bild 3:

Gymnasium Neutraubling (v.l.): Dr. Elmar Singer (Schulleiter OstD), Dr. Klara Szlezák (Lehrkraft), Helga Salbeck (Suchtarbeitskreis/Gesundheitsamt)
Bild 4:

Mittelschule Lappersdorf (v.l.): Darija Soric (JaS Schule), Schüler, Helga Salbeck (Suchtarbeitskreis/Gesundheitsamt)