Interview mit TSV-Vorstand Andreas Michalczyk
Ein Fußballerherz für den Neutraublinger Sport
Seit dem Frühjahr 2017 ist Andreas Michalczyk 1. Vorstand beim TSV Wacker 50 Neutraubling. NN befragte den 39-jährigen über die Lage im größten örtlichen Verein und die weiteren Pläne des Ende September neu formierten Vorstands. Natürlich spielt der Fußball für den ehemaligen Kicker eine wichtige Rolle.
Hallo Herr Michalzcyk, Sie wurden nach 2019 nun das zweite Mal im Amt bestätigt, auch wenn die Wahl aus gegebenen Umständen erst verspätet stattfinden konnte?
Ja, das stimmt, eigentlich wählten wir zuletzt immer regulär im Frühjahr. Vielen Dank an die Mitglieder für ihr Vertrauen!
Während der pandemisch angeordneten Schließungen gab es ja schon einen größeren Mitglieder-Aderlass, wie ist die aktuelle Situation und der Trend?
Jetzt gehen die Zahlen zum Glück langsam wieder nach oben, aber wir müssen im Auge haben was weiter passiert und natürlich auch ein gutes Angebot sein, um wieder wie früher über 2.000 Mitglieder zu werden.
Der Vorstand hatte nun längere Zeit keinen 3. Vorsitzenden und auch der Kassierer-Posten war vakant. Hat sich das neue Team schon eingespielt?
Noch nicht ganz, das braucht seine Zeit. Für Frau Brossmann als neuem 3. Vorstand war es leicht sich einzufinden, aber beim Kassierer ist schon mehr Einarbeitung und Wissensübertragung nötig. Hier sind wir noch in der Findungsphase, aber das funktioniert immer besser.
Die Fußballer stellen knapp ein Fünftel der Mitglieder, haben aber im Vorstand durch die beiden Vorsitzenden und den Sportwart besonders viel Gewicht. Wie schaffen Sie es auch die Belange der anderen Abteilungen ausreichend zu berücksichtigen?
Und jetzt noch der Kassenwart als viertes Mitglied auch aus dem Fußball! Ich denke, wir haben schon die letzen Jahre gezeigt, dass alle Abteilungen gleich behandelt werden, und so werden wir es auch weiterhin tun.
Wo ist derzeit der wichtigste Handlungsbedarf innerhalb des Vereins?
Wir haben viele Pläne. Als erstes wollen wir unsere Anlage vom normalen Flutlicht auf LED-Scheinwerfer umrüsten. Das ist natürlich ein größerer Investitionsposten, deshalb ein herzliches Dankeschön an die Stadt Neutraubling für die große Unterstützung bei diesem Projekt. Demnächst wollen wir auch die Fassade unseres großen Vereinsheims streichen.
Sie haben lange Zeit selbst für die 1. Mannschaft des TSV gekickt. Der Start in die Landesliga mit drei Siegen und einem Unentschieden aus den ersten fünf Pflichtspielen war fulminant, doch in weiteren acht Partien gab es nur noch vier Punkte. Wie ist Ihr Fazit bisher?
Stimmt, unser Start war überraschenderweise sehr gut. Aber dann kamen die Urlaubszeit und dadurch nötige Wechsel im Team, und noch dazu leider viele Verletzte. Das wirkt sich bei einem Amateurverein noch weit heftiger aus als bei den Profis. Aber ich bin überzeugt das die Mannschaft samt Trainerteam den Klassenerhalt schaffen wird, was als Aufsteiger ja zunächst das einzige realistische Ziel sein kann.
Und wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des vor Saisonbeginn installierten neuen Trainers Andre Kleinknecht?
Sehr zufrieden. Im Vergleich zum Vorgänger ist schon ein riesiger Unterschied im positiven Sinne zu erkennen. Bei Andre passt alles vom menschlichen Umgang bis zum sportlichen Wissen. Ich werde ihn unterstützen wo ich nur kann, und das gilt auch für Rafael Wodniok sowie Abteilungsleiter Alexander Eirich.
Anfang September wurde nach einer Niederlagenserie der 20jährige Quirin Huber vom Jahn-Nachwuchs verpflichtet und konnte gleich im ersten Einsatz mit drei Toren zum vorerst letzten Saisonsieg beitragen. Sind weitere Verstärkungen des Teams möglich und geplant?
Ja, Quirin hatte gut eingeschlagen, sich aber leider gleich im zweiten Spiel verletzt und wir hoffen, dass er bald auf den Platz zurückkehren kann. Wir haben noch andere Spieler im Auge, aber da müssen wir abwarten wie sich die Resultate und unsere Tabellensituation entwickelt und natürlich ob der finanzielle Rahmen passt.
Auch die jungen Fußballteams entwickeln sich sehr vielversprechend?
Ja, da wirkt sich wohl auch die Ansiedlung des Ostbayerischen DFB-Nachwuchsleistungszentrums im Herbst 2020 aus. Es freut mich jeden Tag wenn ich zum Sportpark fahre und sehe, wie viele Kinder dort aktiv kicken. Unsere ehrenamtlichen Trainer sind sehr engagiert, und so erzielen wir immer bessere Ergebnisse in den Jugendligen.
Für welche Sportarten außer Fußball begeistern Sie sich persönlich?
Im Fernsehen schaue ich gerne Formel 1 und Wintersport wie Skispringen oder Biathlon an.
Wie viel Zeit müssen Sie neben dem Beruf in die Vereinsarbeit investieren, und können Sie da noch andere Hobbys pflegen?
Vor Corona war der Aufwand viel größer als nach März 2020 mit den Lockdowns und Einschränkungen. Nach der Wahl ging es jetzt endlich wieder richtig los, aber wir im Vorstand teilen uns schon die Arbeit auf, dass es für keinen zu viel wird. So kann ich seit kurzem wieder selbst die C1-Jugend trainieren, wo mein älterer Sohn spielt. Außerdem kickt mein 12jähriger schon seit fünf Jahren für den SSV Jahn, und da bin ich bei jedem Spiel dabei und versuche, oft beim Training zuzuschauen. Also sind auch meine Freizeitbeschäftigungen mit dem Fußball verbunden.
Herr Michalczyk, dann wünschen wir dem neuen Vorstand ein gutes Teamwork und Ihnen weiterhin viel Freude am TSV und dem Fußball!