Die ART NATURWERK verwirklicht in Neutraubling ein zeitgemäßes und ökologisches Stadtquartier
„Wir verstehen uns als Projektentwickler einer Neuen Generation“
Die Unternehmensgruppe Art Naturwerk verwandelt Architektur zu Baukunst. Die Namensgebung ist Leitmotiv und basiert auf dem Sinn der Worte: Kunst, Natur und Handwerk. Oberhaupt, CEO & Founder ist der in Sarching aufgewachsene Benjamin Heisterkamp. NN sprach mit dem jungen Projektentwickler, dessen Vorzeigeprojekt das aktuell entstehende „Wohnen am Haidpark“ in Neutraubling ist.
Hallo Herr Heisterkamp, Kunst sei es laut Ihnen, ein Bauwerk so zu gestalten, dass es sich in die umliegende Umgebung einfügt und erst auf den zweiten Blick etwas Außergewöhnliches darstellt. Wie passt das für das Neutraublinger Quartier? Der Blickfang in Neutraubling ist der im Süden liegende 2018 eröffnete Haidpark mit seinem puristischen Zusammenspiel von wildverlaufenden Wegen, dichter Bepflanzung und robustem Cortenstahl. Im Norden unseres Quartiers befindet sich eine teils bis zu sieben-geschossige Wohnbebauung. Wir nehmen diese teils geschlossene Bebauung auf, und lockern sie durch mehrere Baukörper auf. Desweiteren wollen wir an der ein oder anderen Stelle durch den Einsatz von Cortenstahl auch Elemente des Haidparks im Quartier widerspiegeln.
Nachhaltigkeit ist Ihnen besonders wichtig, deswegen haben Sie zum Baustart für das Wohnquartier symbolisch einen Kastanienbaum gepflanzt? Zugegeben, einen Kastanienbaum für das Stadtquartier in der Kastanienallee zu pflanzen ist zwar nicht wirklich originell, aber passend. Grundsätzlich fanden jedoch auch die weiteren Projektpartner gefallen an dieser Idee und ich persönlich halte es für sinnvoller als einen Gründungsstein in der Erde zu vergraben.
Als gelernter Bauingenieur – skizzieren Sie kurz Ihren Weg vom Projektentwurf zur Realisation am Beispiel Neutraublings? Ein Stadtquartier zu denken und entwickeln hat nicht mehr viel mit dem Handeln und Schaffen eines Bauingenieurs zu tun. Jetzt mitten im Bauprozess bin ich jedoch sehr dankbar, eine technische Ausbildung genossen zu haben. Besonders die Zeit auf der Baustelle in jungen Jahren ist nun hilfreich bei der Einschätzung des Fortgangs. Unser sechsköpfiges Entwicklerteam feilt ständig an guten Lösungen für hochwertigen Wohnraum. Wir sehen uns in der Tradition des Begriffs Baumeister und wollen ein Quartier mit bester Wohnqualität zu fairen Preisen erschaffen.
Die gesamte Baufläche erstreckt sich über 13.500 Quadratmeter, es entstehen rund 200 Wohneinheiten und 4.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Nach eineinhalb Jahren und zwei Bauleitplanverfahren ging es im März 2020 mit WohnenAmHaidpark los, wo sowohl Beton als auch Holz zum Einsatz kommen? Ja, wir sind stolz darauf ein sogenanntes Hybridgebäude aus Holz und Beton zu bauen. Hybrid bedeutet hierbei einen möglichst hohen, aber technisch sinnvollen Einsatz des Werkstoffes Holz. Wo der Werkstoff Holz statisch und biophysikalisch an seine Grenzen kommt, finden sich klassische Massivbauelemente wie Mauerwerk und Beton. Das ist hochmodern sowie zeitgemäß und zugleich sehr ökologisch. Mit diesem ersten Bauabschnitt stehen wir mitten in den Rohbauarbeiten und können noch in diesem Jahr den Innenausbau beginnen.
Und wie ist der weitere Fahrplan? Die weiteren Bauabschnitte befinden sich bereits in der Planung. Hier denken wir zeitnahe eingabereife Pläne der Stadt vorlegen zu können, damit sich das Quartier weiter vervollständigt. Stillstand gibt es bei uns nicht.
Es entsteht auch eine allgemein zugängliche Dachterrasse samt -garten als kollektive Relax-Area, wie ist das genau gedacht? Das ist richtig. Im Mittelbau befindet sich eine kleine Dachterrasse welche über das Treppenhaus für alle Bewohner zugänglich sein wird. Von dort hat man einen schönen Ausblick über den Haidpark. Selbstverständlich besitzen ausnahmslos alle Wohnungen Balkone, Dachterrassen oder im Erdgeschoß Freisitze mit kleinen Privatgärten.
Die Mehrzahl der Handwerker, Planer und Mitstreiter, darunter die Mintrachinger Baufirmen Guggenberger und Geser, rekrutieren Sie immer wieder? Gerade in unserer Branche fusst ein erfolgreiches Projekt auf starken und verlässlichen Partnern. Nach meinem Abitur habe ich bei der Firma Guggenberger meine ersten Erfahrungen in der Branche sammeln dürfen, auch die Firma Geser ist mir seit Kindheitsbeinen ein Begriff. Das Neutraublinger Stadtquartier ist unser erstes größeres Bauvorhaben in der Heimat. Nach einer anfänglich holprigen Kennenlernphase und einem turbulenten Coronajahr 2021 bin ich jedoch der festen Überzeugung, dass mit diesen starken und renommierten Partnern das Projekt ein Erfolg wird. Dem Motto Für und von Neutraubling bleiben wir auch bei den Ausbaufirmen treu, wir konnten beispielsweise mit Schmid Bodenbeläge ein weiteres ortsansässiges Unternehmen auswählen.
Wie kam die Partnerschaft mit der Raiffeisenbank Oberpfalz Süd eG zustande, die nach der Fertigstellung am Haidpark 42 Wohnungen vermietet? Der Weg vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung ist ein langer Prozess, umso wichtiger ist es frühzeitig verlässliche und starke Partner für ein Projekt zu gewinnen, welche zugleich unsere Werte und Ansichten für Ästhetik und Architektur teilen. Die Raiffeisenbank Oberpfalz Süd als eine der bedeutendsten Investoren im östlichen Landkreis ist so ein Partner.
Soweit ich mich erinnere gab es vor der Baugenehmigung Stellplatzdiskussionen? Dabei wird die Quartierstiefgarage mit über 90 Stellplätzen ausgestatten, wo man am Energiespeicher sogar sein Elektrobike aufladen kann? Ja das ist richtig. Als Mitte der 70er Jahre die ans Stadtquartier angrenzende Nordbebauung erstellt wurde, gab es noch keine richtige Stellplatzverordnung und -satzung, wodurch ein Parkplatzmangel entstand. Das Stadtquartier hingegen wird nach Fertigstellung neben zahlreichen, oberirdischen Besucherparkplätzen für über 200 Autos in den Quartierstiefgaragen unterirdisch Parkmöglichkeiten bieten. Um dort architektonisch genug Platz zu schaffen, haben wir sogar größere Mehrkosten in Kauf genommen.
Gab es vor „Wohnen am Haidpark“ schon Verbindungen nach Neutraubling? Ich bin gebürtiger Sarchinger, ging in Neutraubling aufs Gymnasium, hatte hier meine erste große Liebe und kenne den Guggenberger Weiher besser als so manchen Vorlesungsaal. Außerdem durfte ich sogar ein paar Spielzeiten die Kapitänsbinde der TSV-Fußballer tragen. Geschäftlich ist das jedoch unser erstes Projekt hier, aber hoffentlich nicht unser letztes.
Herr Heisterkamp, vielen Dank für das Gespräch und wir wünschen weiterhin einen guten Bauverlauf.