Hallo Redaktion,
ich habe die neue Ausgabe der NeutraublingNews leider nicht mehr ganz zu Ende gelesen, da mich das ewige :Innen total nervt. Das ist doch keine deutsche Sprache mehr! Bitte bitte stoppt das wieder, es macht einfach alles unleserlich. Und bitte nicht auf die Idee kommen, stattdessen die Verdoppelung zu verwenden, das nervt noch mehr. Ich bin zwar eine Frau, hatte aber mein Leben lang kein Problem damit mich auch ohne :Innen angesprochen zu fühlen. Übrigens bin ich Mathematiker und kein Mathematikerin. Wenn mich jemand als …in bezeichnet weise ich sogar explizit darauf hin, dass ich Mathematiker bin, so steht es auf meinem Diplom und so wird es auch immer bleiben.
Ein frustierter Leser (das musste ich einfach mal loswerden)
Monika L. (voller Name der Redaktion bekannt)
Sehr geehrte Frau L.,
herzlichen Dank für Ihre Zusendung!
Grundsätzlich gehen wir mit Ihrer Meinung d’accord. Zuallererst wegen der generell immer massiveren Verhunzung unserer MUTTERsprache (bin ich hier diskriminiert?!), und weil sich Gleichstellung wie so vieles mehr an HERRlichen Taten und weniger an DÄMlichen Worten festmacht. Anderseits verstricken sich unsere freiheitlichen Gesellschaften allgemein immer mehr in Wirrungen. Aus lauter Hypermoral untergraben wir das eigene soziale und letztlich kulturelle Fundament unseres bisher international geschätzten Landes der DichterInnen und DenkerInnen. Jedoch können wir uns als Medium vor allem mit vielen Partnern aus dem öffentlichen Bereich dem lauten Mainstream leider nicht gänzlich entziehen. Wir versuchen die Doppelung weitestgehend zu vermeiden (außer bei Grußworten) und haben das große „I“ für alle als kleinstes Übel ausgemacht. Womöglich besinnen sich ja viele nach einem spannenden Winter und wir kehren ab 2023 wieder zu einigem Altbewährten mit Herz und Hirn zurück.
Herzlichst Ihr Gabriel Scholz
*P.S.: (…) Winnetou lebt, Perry Rhodan auch!